Chlorose und Nekrose überall (Gelesen 4672 mal)

[levina]

Hallo liebe Gartenfreunde,bei mir im Garten bekommen immer mehr Pflanzen gelbe Blätter und teilweise auch am Rand braune. Wirklich Gartenfachfrau bin ich ja nicht, aber ich hätte auf Chlorose und Nekrose getippt. Zuerst war es nur die Magnolie, die jetzt schon mindestens zwei Jahre lang extrem betroffen ist und nur noch kümmert, jetzt ist noch eine Hortensie dazu gekommen, mit gleichen Anzeichen. Dazu noch viele Pflanzen, bei denen es nicht so massiv ist, aber die Blätter mir zu gelb vorkommen. Das sind z.B. Clematis, Himmelsbambus und Seidelbast.Und wenn das Chlorose ist, dann ist das doch ein Nährstoffmangel oder? Bei der Magnolie habe ich in den letzten 3 Monaten deshalb stark gedüngt, erst mit Rhodedendron-Dünger, dann mit Hornspäne, und jetzt um eine Wirkung zu erzielen mit Flüssigdünger (Wuxal). Aber das hilft alles nichts.Auch im restlichen Garten habe ich mit Hornspäne gedüngt und auch mit ein paar Körnchen Blaukorn.Unser Boden ist von natur aus sehr lehmhaltig. Bei Anlage des Gartens vor 4-5 Jahren haben wir sehr viel Humus mit eingearbeitet, aber jetzt schon länger nicht mehr nachgelegt, damit das Niveau nicht höher wird als der Rasen.So langsam bin ich wirklich frustiert und weis nicht mehr was ich machen soll. Weiß hier jemand Rat?LG, Levina

[Staudo]

Wenn es so dramatisch ist, würde ich eine Bodenprobe machen lassen.

[Dunkleborus]

Weisst du, ob euer Boden sehr kalkhaltig ist?Und wie sieht es unter den Beeten aus? Wird es unten völlig undurchlässig?

[levina]

Nein, soweit ich weiß ist der Boden sehr lehm- aber nicht kalk-haltig.Das Grundstück hat leichte Hanglage, die wir durch eine Mauer am Ende abgefangen und auf ca 1,50 m aufgeschüttet haben. Staunässe durch mangelnde Drainage könnte also erst darunter entstehen, denke ich mal.Meine Mutter (alte Gartenliebhaberin, aber nicht immer Fachexpertin) hat mir jetzt geraten, eine Schicht Torf aufzubringen. Bin aber skeptisch, kann das so oberflächlich was helfen? Der zweite Tipp war nur Rhodedendren-Dünger zu verwenden. Was meint ihr?Danke euch beiden schon mal für die Hilfeversuche.LG, Levina

[häckmäck]

Ich kann mich Staudo nur anschließen, am besten eine Bodenprobe ziehen und zur Landwirtschaftskammer schicken zwecks Analyse. Solange man nicht weiß, was mit dem Boden los ist, kann man schlecht etwas raten - zu hoher, zu niedriger ph-Wert oder einseitiger Nährstoffmangel usw., es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Ich habe im Frühjahr eine Bodenanalyse machen lassen von der Landwirtschaftskammer Münster, kostete 33 Euro für Phosphor-, Kali- und Magnesiumgehalt, ph Wert und Humusanteil; 14 Tage hat es gedauert und es gibt dann auch einen Hinweis zur Düngung.

[häckmäck]

Zur Bodenprobe hier noch diesen nützlichen Link:http://www.wdr.de/tv/ardheim/sendungen/ ... _3.phtmllg

[häckmäck]

Ich habe gerade gemerkt, daß der Link nicht funktioniert. Also1)http://www.daserste.de/ratgeber/2)Heim und Garten3)Rückschau4)Sendung vom 25.02.2010, Gemüse richtig Düngen. Auf dieser Seite unten gibt es dann die Infos zur Bosenanalyse, ist nicht nur für Gemüse!lg

[Gartenlady]

@levina, ich habe nachgeschaut, was Du hier geschrieben hast, seit Du registriert bist, es waren immer ähnlich klingende Alarmmeldungen. Bei mir gibt es auch einen Bereich im Garten, wo vieles nach einiger Zeit einzugehen droht. Ich habe dort in ca 30cm Tiefe Baurückstände, Farbe oder Kalk oder was auch immer gefunden und nehme nun an, dass diese Altlasten den Boden geschädigt haben.Kann bei Dir auch so etwas möglich sein?

[Starking007]

Dieses feuchtkühle Frühjahr begünstigte Chlorosen,in schweren feuchten Böden klappt die Aufnahme der Mineralien nicht so gut.Bei mir ist das Mittel erster Wahl bei Chlorose das Bittersalz (Magnesiumsulfat).Es wirkt sauer - ph-Wert senkend, dann können vorhandene Stoffe wie Eisen besser aufgenommen werden. Zugleich ist Magnesium der wichtigste Baustein fürdas Chlorophyll. Und der Schwefel kann auch von Pflanzen gebraucht werden.Überdosieren kann man kaum. Natürlich könnte man zusätzlich Eisen und Stickstoff geben.Schwere Bodenprobleme (Verdichtung) löst es auf Dauer nicht.

[levina]

Danke häckmäck! Werde mich gleich mal auf den Seiten informieren. Bislang habe ich eine Bodenprobe immer gescheut, da ich vermutet hatte, dass die viel mehr kostet. Und auch weil ich irgendwie dachte, dass das bei einem aufgeschütteten Boden keinen Sinn macht @Gartenlady: hmm, da machst du mich nachdenklich. Ich weiß, dass in ca. 1m Tiefe Betonbrocken beerdigt wurden (zumindest an einigen Stellen). Kann das auch Quelle für das Übel sein??@starking007: Danke für den Tipp!! Hört sich gut an, vor allem dass es nicht überdosiert werden kann. Dann kann ich es ja mal gefahrlos ausprobieren. Auch die Erklärung, was es bewirkt, könnte genau das sein, was ich oder der Boden brauche.Danke euch dreien!!LG, Levina