Strauchpäonien schneiden? (Gelesen 16671 mal)

[Jocia]

Hallo, ich habe mehrere (namenlose) Strauchpäonien, die hier seit ca. 5 Jahren stehen. Die Blüte ist wunderbar, aber der Habitus läßt zu wünschen übrig. Die großen Blüten balancieren auf inzwischen ca. 1,2-1,5m langen Stämmchen, die unten verkahlt sind. Auch findet nur wenig Verzweigung der Stämmchen statt, so dass sie irgendwie "gakelig" aussehen. Optisch wird dies zwar durch die gleichzeitige Akeleienblüte abgedeckt, aber wichtiger ist mir die Standfestigkeit der ganzen Angelegenheit, die ich nur mit allerlei Stützen und Anbindungen gewährleisten kann. Von breiten Büschen voller Blüten bin ich sehr weit entfernt.Nun meine Frage: wie sieht es hier mit Schnittmaßnahmen aus? In einem meiner Bücher über Päonien wird davon abgeraten, in einem anderen durchaus angeregt. Ich bin da ratlos...Vielleicht weiß hier jemand Rat?Lieben Gruß,Jocia

[marcir]

Ich kann Dir nur sagen, wie ich es mache.Ich schneide erst nach der Blüte.Alles was runterhängt schneide ich bis zur ersten Verzweigung oder stabileren Stelle zurück. Wenns geht möglichst vor einem Auge das in die Richtung zeigt in der ich den Neuaustrieb dann haben möchte.Bis jetzt habe ich keine negativen Auswirkungen gesehen. Vielleicht etwas weniger Blüten, da ja der Strauch zuerst wieder Neutriebe bilden muss.Das zweite mal schneide ich dann noch etwas nach, wintersüber, wenn keine Blätter dran sind, da sieht man dann ganz gut wohin die Aeste gehen. Es sind aber Kleinigkeiten.Im Februar, März je nach Wetter, gehe ich nochmals darüber und schneide das abgedörrte Holz bis zur nächsten kräftigen dicken Knospe.Manchmal opfere ich hier noch eine Knospe für ein besseres Aufwärtswachsen des Astes.Das tönt nun nach viel Arbeit und dauerndem Scheiden. Ist es aber nicht. In kurzer Zeit hat man alle durchkontrolliert und nachgeschnitten.Der Erfolg zeigt sich, indem er meistens wieder schöne Neuaustriebe hervorbringt, sich also auch wie gewünscht verjüngt und zwar in die Richtung in der es einem passt.Einige grosse Aeste liegen jetzt auch am Boden, etwas habe îch ganz abgeschnitten mit grosser Knospe, da der Ast angerissen war. Oft kann man auch einen solchen Ast kleben, oder verbinden bis er verblüht ist und ihn dann abschneiden.

[Eveline †]

jocia, ich bin kein fachmann, ich kann dir nur meine persönliche erfahrung berichten. meine große strauchpäonie habe ich seit ca. 10 jahren. ich habe jedes jahr sofort nach der blüte das verblühte plus 1 blatt bzw 2 abgeschnitten. der strauch blieb einigermaßen kompakt. man konnte zufrieden sein. jedes jahr nahm die anzahl der blüten zu.letztes jahr habe ich die blüten nicht abgeschnitten, weil mir gesagt wurde, daß der samenstand so schön sei. (fand ich überhaupt nicht). im frühjahr habe ich dann die dürren teile geschnitten bis zum 1. austrieb pro stängel. sie hat zwar zahlreiche blüten, schaut aber furchtbar zerfleddert aus. also ich werde in zukunft wieder sofort nach der blüte schneiden.

[Christina]

Meine Erfahrung: 7 oder 8 Jahre gagelte die Meinige auch rum. Wie sich heruausstellte, hatte ich sie nicht tief genug gepflanzt. Seit sie seid einigen Jahren tiefer sitzt macht sie viele schöne neue Austriebe aus der Basis und die einzelnen Zweige sind kräftiger geworden.

[marcir]

Es ging ja nicht um den Schnitt nach der Blüte, sondern um die Standfestigkeit der ganzen Pflanze.(Die verblühten Reste schneide ich auch bald nach der Blüte, manchmal lasse ich einen oder zwei stehen je nach Grösse der Pflanze, da sie oft wunderschön aussehen).Aurikel, die kommt ja etwa 20 cm tief in den Boden. Kann aber schon vorkommen, dass der Frost die Pflanze über den Winter hochdrückt, ist sie nicht ganz so tief gepflanzt. Das hat dann aber auch nichts mit dem Schnitt zu tun.

[Jocia]

Das sind ja schon mal tolle Antworten, vielen vielen Dank! Dann werde ich nach der Blüte mal zur Schere greifen. Da ich sehr viele Rosen habe, habe ich mit Schnittmaßnahmen keine Probleme :-)Aber Thema Tiefe der Wurzeln...ich fürchte, da liegt die Ursache dafür, dass von unten so gar nichts nachkommt. Unwissenderweise habe ich die Pflanzen seinerzeit nicht sehr tief gepflanzt. Kann man da nachträglich noch was dran machen? Gerne aufnehmen sollen sich die Schönen ja auch nicht lassen bzw ein reichliches Wurzelwerk ausbilden, was das Aufnehmen sicher nicht leichter macht. Gibts da noch nen Rat für mich? Wär toll!Lieben Gruß,Jocia

[Eveline †]

jocia, vor jahren ich habe meine große strauchpaeonia in meiner unwissenheit 2x !!! umgesetzt.das 1.x, weil mir der standort nicht gefiel.das 2.x, weil ich der meinung war, sie sei zu wenig tief gesetzt. (da hatte ich schon ein wenig darüber gelesen).sie hat mir keine der umpflanzaktionen übel genommen. heute würde ich dies nicht mehr wagen

[Christina]

Aber Thema Tiefe der Wurzeln...ich fürchte, da liegt die Ursache dafür, dass von unten so gar nichts nachkommt. Unwissenderweise habe ich die Pflanzen seinerzeit nicht sehr tief gepflanzt. Kann man da nachträglich noch was dran machen? Gerne aufnehmen sollen sich die Schönen ja auch nicht lassen bzw ein reichliches Wurzelwerk ausbilden, was das Aufnehmen sicher nicht leichter macht. Gibts da noch nen Rat für mich? Wär toll!Lieben Gruß,Jocia

ich hatte damals das Glück meine gesammtes Beet erhöhen zu müssen, da habe ich sie einfach stehen lassen und ca 20 cm aufgeschüttet.

Aurikel, die kommt ja etwa 20 cm tief in den Boden. Kann aber schon vorkommen, dass der Frost die Pflanze über den Winter hochdrückt, ist sie nicht ganz so tief gepflanzt. Das hat dann aber auch nichts mit dem Schnitt zu tun.

Marcir, das war schon klar, nur bei der Beschreibung des Problems fiel mir spontan ein, wie meine mal aussah.

[marcir]

Das sind ja schon mal tolle Antworten, vielen vielen Dank! Dann werde ich nach der Blüte mal zur Schere greifen. Da ich sehr viele Rosen habe, habe ich mit Schnittmaßnahmen keine Probleme :-)Aber Thema Tiefe der Wurzeln...ich fürchte, da liegt die Ursache dafür, dass von unten so gar nichts nachkommt. Unwissenderweise habe ich die Pflanzen seinerzeit nicht sehr tief gepflanzt. Kann man da nachträglich noch was dran machen? Gerne aufnehmen sollen sich die Schönen ja auch nicht lassen bzw ein reichliches Wurzelwerk ausbilden, was das Aufnehmen sicher nicht leichter macht. Gibts da noch nen Rat für mich? Wär toll!Lieben Gruß,Jocia

Klar kannst du noch was machen. Schütt einfach etwas Erde um den Fuss auf, ich würde sagen, so 20 cm Lehmkompostgartenerde. Das sackt dann wieder ein bischen zusammen, aber schlussendlich steht sie dann doch etwas tiefer und kann vielleicht die oberflächlichen Wurzeln wieder besser verankern. Wird natürlich Zeit brauchen. Vielleicht schüttest Du nächstes Jahr nochmals ein paar Schaufeln nach. Zuviel würde ich auch nicht.Möglicherweise kannst du es auch in zwei Schritten machen, dieses Jahr 10 und nächstes Jahr nochmals 10 cm Erde.Auf jeden Fall würde ich sie mal ein bischen mit Bambusstäben stabilisieren, damit die Faserwurzeln nicht jedesmal bei einem Windstoss wieder abgerissen werden.

[marcir]

Aber Thema Tiefe der Wurzeln...ich fürchte, da liegt die Ursache dafür, dass von unten so gar nichts nachkommt. Unwissenderweise habe ich die Pflanzen seinerzeit nicht sehr tief gepflanzt. Kann man da nachträglich noch was dran machen? Gerne aufnehmen sollen sich die Schönen ja auch nicht lassen bzw ein reichliches Wurzelwerk ausbilden, was das Aufnehmen sicher nicht leichter macht. Gibts da noch nen Rat für mich? Wär toll!Lieben Gruß,Jocia

ich hatte damals das Glück meine gesammtes Beet erhöhen zu müssen, da habe ich sie einfach stehen lassen und ca 20 cm aufgeschüttet.

Aurikel, die kommt ja etwa 20 cm tief in den Boden. Kann aber schon vorkommen, dass der Frost die Pflanze über den Winter hochdrückt, ist sie nicht ganz so tief gepflanzt. Das hat dann aber auch nichts mit dem Schnitt zu tun.

Marcir, das war schon klar, nur bei der Beschreibung des Problems fiel mir spontan ein, wie meine mal aussah.

Nix für ungut! Du hast natürlich recht!

[Duchemin]

Hallo zusammen, ich schneide meine Strauchpfingstrose direkt nach der Blüte kräftig, d.h. bis ins alte Holz zurück. Danch etwas Dünger an die Füsse und das Spiel beginnt von vorne. Jedes Jahr wird sie so kräftiger und schöner.

[Traudi]

... und ich gebe auch noch meinen Senf dazu :-):Ich habe einen alten Pfingstrosenstrauch mit einer gelben gefüllten Riesenblüte. Er hat so an die 35-40 Jahre auf dem Buckel, alte Triebe, an die 2 m hoch, blüht jedes Jahr wie blöd bei wenig Pflege. Die alten Triebe waren schon ziemlich dick.In diesem Winter habe ich einen Baum direkt daneben abholzen lassen und mein Helfer, dieser Dödel, hat den Baum voll auf meinen Pfingstrosenbusch fallen lassen. Die Hälfte war ganz hin, die andere auch wild zersplittert. Ich habe dann alles auf ca. 50 cm sauber zurückgeschnitten. Zu meiner hellen Freude hat der Busch nun mit starkem Überlebenswillen neu ausgetrieben. Die Triebe sind stark und gesund und jetzt schon an die 1,5 m hoch. Unverwüstlich ! Habt also keine Sorge. Ein bisschen Schneiden macht nichts.