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Salix alba, Kopfweiden im Garten (Gelesen 5270 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

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lissisgarten
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Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten »

Ich möchte gerne eine kleine Allee aus Kopfweiden (regelmäßig geschnitten) in unserem Garten anpflanzen. Wer kann mir dazu Tips geben und mir vielleicht auch sagen, wo man Pflanzen mit Stämmen (möglichst im Raum Nordhessen) bekommen kann....Danke!
Urs
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

Urs » Antwort #1 am:

Willst Du auch den Höhenzuwachs durch Schnitt regelmäßig begrenzen? Trauerweiden werden immerhin riesige Bäume und der regelmäßige Schnitt könnte u. U. jeweils zum halsbrecherischen Sportereignis werden. Auch der gewaltige Kronenumfang älterer Trauerweiden wäre zu beachten. Falls es sich von der Größe des Grundstücks her nicht um einen Park handelt, würde ich von dem Vorhaben eher abraten. Vielleicht wäre es noch praktikabel, die Trauerweiden als Kopfweiden zu ziehen, d. h. sie regelmäßig (im Abstand weniger Jahre) bis zum Stamm zurückzuschneiden. In diesem Fall wäre der gewünschte Effekt allerdings zumindest jeweils im Jahr des Rückschnitts nicht mehr gegeben.
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lissisgarten
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten » Antwort #2 am:

Ich habe nicht an Trauerweiden gedacht, sondern Kopfweiden, denen ich jeden Winter die Krone wegnehme....
Urs
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

Urs » Antwort #3 am:

Entschuldige, habe mich verlesen, wohl weil letztens Salix alba "Tristis" im Gespräch war.Falls Du Geld sparen möchtest, kannst du einfach Setzstangen von bestehenden Kopfweiden nehmen, die länger nicht gepflegt wurden und schon starke Äste besitzen. Die Setzstangen müssen allerdings mindestens einen Meter in die Erde gebracht werden. Man kann sie eingraben oder auch anspitzen und mit dem Vorschlaghammer einschlagen. Bei letzterer Methode sollte man das obere Ende davor schützen aufzusplittern, indem man z. B. kurz unter dem Ende einen starken Draht fest um das Ende rödelt. Nach dem Einschlagen der Setzstange sägt man diese dann unterhalb des Drahtes ab. Der Schnitt muss waagerecht sein, sonst kommen die Neutriebe fast nur auf der Seite, auf der die Schnittkante am höchsten ist. Im ersten Jahr sollte der Boden ständig feucht gehalten werden. Bis zum Austrieb der Weiden wäre noch Zeit für dieses Vorgehen.Sicherlich nicht von regionalen Kopfweidenbeständen zu bekommen und bedeutend schöner sind Salix alba var. vitellina mit dottergelben Zweigen und Salix alba var. britzensis mit orangeroten Zweigen, die im Winter regelrecht leuchten. Auch Salix x sepulcralis "Erythroflexuosa", die orangerote Korkenzieherweide eignet sich sehr gut als Kopfweide.Ich habe selbst zwar alle drei Weiden da, allerdings habe ich sie nicht gekauft. Recht zahlreiche Weiden hat die Baumschule Eggert im Angebot, von der hier auch regelmäßig ein Werbebanner zu sehen ist.
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lissisgarten
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten » Antwort #4 am:

Klasse, vielen Dank für die Antwort! Das ist eine gute Idee!Gibt es hier auf der Homepage auch einen "Flohmarkt", wo ich nach dicken Weidenstämmen suchen kann?
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lissisgarten
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten » Antwort #5 am:

Ich habe gerade "Das grüne Brett" gefunden! Nochmals Danke!
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lissisgarten
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten » Antwort #6 am:

Ich habe nun 3m lange Stecklinge gefunden und noch ein paar Fragen:Ab Mittwoch soll es warm werden. Ich vermute, die müssen vorher in die Erde, oder? Anspitzen und in die Erde rammen geht leider nicht, die oberen Enden sind zu dünn. D.H. ich muß mit einem Pfahl ein Loch Loch rammen und die Stecklinge gut einschlemmen, oder wird das problematisch für das Anwachsen? Muß ich an der oberen oder unteren Schnittstelle noch etwas beachten? Waagrecht, schräg,....dürfen nur aus der oberen Schnittstelle Schosser kommen oder auch aus den 20 cm darunter seitlich?
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AnjaM
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

AnjaM » Antwort #7 am:

Meine Großtante hat mir mal berichtet, wie in früheren Jahren die Kopfweiden vermehrt wurden. Damals dienten sie als Zaunpfähle. Von den abgeernteten Ruten wurden einfach ein paar dickere mit dem unteren Teil in den Bach hinterm Haus gelegt und bildeten nach einiger Zeit Wurzeln. So einfach geht das mit den Weiden.
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Urs
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

Urs » Antwort #8 am:

Wenn Du mit einem Pfahl ein Loch rammst und nicht mit den Setzstangen selbst, verdichtest Du die einerseits die Erde so, dass die Setzstangen schlecht Bodenkontakt bekommen, andereseits ist es nicht einfach, einen Pfahl wieder aus der Erde zu ziehen, den man ca. einen Meter hineingerammt hat. Da erscheint mir die Methode, einen Spaten zu benutzen sicherer und einfacher.Ich würde nur Austriebe im Bereich der obersten 20 cm zur Entwicklung kommen lassen, sonst kann es passieren, dass die unteren den höher stehenden den Saft wegziehen. Später sollten die unteren Äste stärker oder eher geschnitten werden als die oberen, damit sie nicht die oberen Äste überwachsen und zu stark beschatten, so dass die Kronenmitte sich nur schwach entwickelt.Die Form der unteren Schnittstelle spielt keine Rolle, die obere sollte, wie schon geschrieben, gerade sein. Es ist wirklich sehr zu empfehlen, die Setzstangen zunächst etwas zu wässern, bervor sie in die Erde gebracht werden. Wenn Du ganz sicher gehen willst, keine Ausfälle zu haben, kannst Du die Setzstangen in den Abschnitten, in denen sie nicht austreiben sollen, locker mit Säcken einzuwickeln und diese leicht feucht halten, bis die Austriebe ein starkes Wachstum zeigen, was darauf hindeutet, dass auch die Wurzeln gut entwickelt sind. Zm einen Schützt dies den Stamm vor Verdunstung, zum anderen vor zu viel Sonne. Uns sind bei Trockenheit schon Setzstangen auf ihrer Südseite regelrecht verbrannt, so dass die Rinde partiell abstarb. Wenn es bei Euch nicht ohnehin recht feucht ist, sollte der Boden um die Setzstangen herum im ersten Jahr stets feucht gehalten werden.Die meisten Weiden, so auch Silber-Weiden, sind sehr nährstoffdankbar. Im ersten Jahr werden die Setzstangen ja noch nicht so viele Wuzeln haben, dass sie große Nährstoffmengen aufnehmen können. Wenn Du einen starken Zuwachs schon im ersten Jahr haben willst, wäre eine Düngung mit dem Gießwasser zu empfehlen, sowie das Wachstum der Austriebe richtig einsetzt.
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lissisgarten
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten » Antwort #9 am:

Vielen Dank für die Antworten!Heute nachmittag haben wir versucht, mit einem Pfahl ein Loch zu bohren....leider waren es gerade mal 70 cm und der Boden war wirklich sehr verdichtet. Morgen wird nach einem Erdbohrer-Verleih gesucht, denn für 10 Stecklinge große Krater buddeln, das schaffe ich nicht.....Deshalb wässern die Stangen jetzt auch in der Regentonne! Wie lange ist das wohl ratsam?Soll ich in die Bohrlöcher gleich ein paar Hornspäne geben, oder besser nicht?Feucht einpacken klingt überzeugend, ich muß Jute besorgen!
Urs
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

Urs » Antwort #10 am:

Du kannst Die Setzstange so lange in der Tonne lassen, bis die Rinde des wasserbedeckten Teils von weißem, schwammartigen Gewebe durchbrochen wird. Daraus kommen dann innerhalb weniger Tage die ersten Wurzeln. Auf das Erscheinen der Wurzeln würde ich allerdings nicht warten, weil man neu gebildete Wurzeln sehr leicht abbricht. Erst wenn die Wurzeln schon einige cm lang sind und beginnen, sich zu verzweigen, sind sie so flexibel, dass dies nicht zu erwarten ist.
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Elly
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

Elly » Antwort #11 am:

Für die Pfosten unseres Carports haben wir uns einen Doppelspaten ausgeliehen, damit kann man sehr gut schmale und tiefe Löcher ausheben. Vielleicht also auch danach schauen und sonst viel ERfolg.Gruß aus Schleswig-Holstein, Elly
Wenn´s mal nicht so läuft, wächst oder blüht - nicht ärgern, nur wundern!
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lissisgarten
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten » Antwort #12 am:

Ha, sie sind drin! Schwere Geburt! Unser nordhessischer Lehmboden ist die Härte (im wahrsten Sinne des Wortes....). In die Erde-rammen hatte ja keinen Erfolg, also habe ich einen Motor-Erdbohrer geliehen. Ich hatte die Hoffnung, 1m-tiefe und 30 cm-breite Löcher zu bohren. Aber selbst mit Motorkraft war bei höchstens 70 cm kein weiterkommen mehr. Reiner Lehm....lassen sich schöne Knetmännchen daraus formen! Aber ich tröste mich damit, daß unser Boden bestimmt gut Wasser speichert, und die Stecklinge es auch mit geringer Tiefe schaffen anzuwurzeln....Ich habe sie mit Jute umwickelt und gut eingeschlemmt.Wann sehe ich, ob sich ein Erfolg einstellt? Wenn sie ausschlagen? Bedeutet das dann gleichzeitig, daß sie Wurzeln bekommen?
Urs
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

Urs » Antwort #13 am:

Das Austreiben der Setzstangen heißt noch nicht sicher, dass sie auch schon Wurzeln gebildet haben. Auch Ast- und Stammabschnitte gefällter Bäume von Arten, die keine (Adventiv)wurzeln bilden, treiben nicht selten sogar auf dem Holzstapel noch einmal aus, bevor sie dann vertrocknen.Bei Weidensetzstangen ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass sie schon mit der Wurzelbildung begonnen haben, wenn sie austreiben. Es kommt dabei auch immer auf die Stärke der Rinde an, die von den Wurzeln durchbrochen werden muss.
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lissisgarten
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Re:Salix alba, Kopfweiden im Garten

lissisgarten » Antwort #14 am:

Ich werde jetzt täglich um die Stecklinge scharwenzeln und auf ein Lebenszeichen hoffen....Danke für die Hilfe!
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