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Reineclaudensorte zum Brennen gesucht (Gelesen 7691 mal)
Moderator: cydorian
Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Hiich spiele mit dem Gedanken Reineclauden als Schnapsfrüchte zu pflanzen.Welche Sorten eignen sich da am besten?Laut Literatur sind Ontario-Pflaume und Quillins am großfruchtigsten, wie steht's da ums Aroma?Weiß jemand typische Zuckergehalte?Wieviele Bäume(Hochstämme) braucht man für einen Kessel mit 140Liter?Oder doch lieber Mirabellen nehmen? Die sind halt so Elend klein!Danke und Gruß
der Murkser
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Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Ontariopflaume und Quillins gelten gegenüber den anderen Alteingesessenen wie Graf Althanns eher als aromaschwach, Ontario habe darüber hinaus einen geringen Zuckerhalt. Selbige hab ich gepflanzt, kann ich bestätigen :)Was ist mit den neueren Sorten? Ist setze mit Vorliebe auf die Geisenheimer Auslesen, hab aber auch Hohenheimer, mit denen ich im Hinblick auf alle für mich relevanten Eigenschaften sehr zufrieden bin.Hohenheim hat hier viele neue Sorten analysiert, zwar nicht speziell auf ihre Eignung als Schnapsfrüchte, aber es sind trotzdem viele nützliche Informationen (Oechsle, Ertrag etc.) enthalten.Mirabellen sind natürlich auch eine Alternative, hab ich ebenfalls auf der Liste, aber das ist ein Thema für sich.
Reineclauden vs. Mirabellen und Geisenheimer Neuzüchtungen
Als Nichtbrenner, sondern nur einer, der einen kennt, der einen kennt,der brennt. Versuche es doch mit der Kombination aus klassischer Mirabelle, Miragrande und Bellamira. Die Mirabelle müßte von der Reifezeit passend zu Bellmira und/oder Miragrande sein. Mit Miragrande und Bellamira erreichst du Volumen und Aroma bekommst zusätzlich durch die Mirabellen, da die Geisenheimer Züchtungen in den meisten Jahren nicht so aromastark, wie oft angepriesen, sind.Was Deine 140 l Blase betrifft: Sollen die Bäume im 2,3 oder 6 Ertragsjahr die 140 l Maische erbringen? Vergärst Du nach Deutschem Brennrecht?Geisenheim hat ausführliche Berichte zu den o.g. Sorten auf seine Site, auch zu Zuckergehalt und Aroma.VGGiaco
- cydorian
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Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Die "Grosse Grüne Reineclaude" ist unerreicht in Aroma und Zuckergehalt.
Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Ist das Aroma des Fruchtfleisches fürs Brennen relevant?Schlehen zB haben für mein Empfinden kein tolles Aroma, geben aber einen sehr edlen Brand. Ich hatte oft den Eindruck, dass eher Aromen aus dem Stein für den Geschmack der Brandes verantwortlich sind. Auch Ebereschen schmecken nicht wirklich doll, überraschen aber als Brand, wenn man denn mal einen zu kaufen kriegt. Ist seeehr selten. Landfrau
Wenn ich etwas verstehe, bin ich frei davon.
Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
@LandfrauJa, die ganze Frucht spielt für das Aroma des Brandes eine Rolle.Der bei der Gärung entstehende Alkohol ist ein Lösungsmittel für viele Aromastoffe. Desweiteren verestert er mit den in der Maische vorhandenen (Frucht-) Säuren.Der Brennprozeß selber hat dann wohl auch nochmal wesentlichen Einfluß darauf, was an Aromastoffen in den Brand übertragen wird. Es gibt da aber keine 1:1 Kausalbeziehungen.So schaffe ich es fast nie das Muskat Aroma von Muscat Bleu in den Wein zu retten. Er schmeckt fruchtig, aber nur wenn man es weiß, ahnt man Muscat BleuVGGiaco
Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
@MurkserDiesen Artikel hatte ich für meine erste Antwort nicht schnell genug gefunden, ich reiche ihn deshalb nach.VGGiaco
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Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Reincelauden ergeben jedenfalls einen sehr edlen Brand, der feiner und differenzierter wie anderes Steinobst ist. Gerade die Abwesenheit eines vorherrschenden bestimmten lauten Aromas (wie z.B. bei Zwetschgen oder Kirschen) lässt ein herrliches Geschmacksspektrum an Pflaumenaromen aufschimmern. Bei Schlehen, Kriechen und ganz besonders Zibarten ist das derselbe Effekt. Schlehe ist noch relativ häufig, die wachsen auch überall. Gute Zibartenbrände und auch Reineclaude sind nicht oft zu kaufen.In Frankreich ist Reineclaude häufiger. Aber die Banausen machen viel häufiger ein Obstwasser draus statt einen Brand. Das ist mir zu platt und eindimensional.
Re:Reineclauden vs. Mirabellen und Geisenheimer Neuzüchtungen
Hallo,Danke für die Antworten.Tendiere dann wohl am ehesten zur großen grünen Reneklode.Die Geißenheimer Züchtungen sind ja überwiegend Zwetschgen und die Pflaumen angeblich nichtschmeckend.Bellamira klingt zwar interessant, aber wenn die dann nach nichts schmeckt...Was meint ihr, kann man auch Renekloden und Mirabellen zusammen schmeißen?
ich lasse brennen. Dachte die Bäume sollten in ca. 10 bis 15 Jahren für einen kompletten Kessel reichen. Im Prinzip muss man den Kesel ja nicht komplett füllen, teurer als das Brennen ist eh die Steuer. Oder ich tuh mich mit einem anderen Reneklodenbesitzer zusammen.GrußWas Deine 140 l Blase betrifft: Sollen die Bäume im 2,3 oder 6 Ertragsjahr die 140 l Maische erbringen? Vergärst Du nach Deutschem Brennrecht?
der Murkser
Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Hab soeben die Sorte RHEINGOLD entdeckt.Weiß da jemand was dazu? Größe? Zucker? Aroma?Wie schmecken eigentlich gelbe Zwetschgen? Auch wie Renekloden oder mehr wie Zwetschgen?Danke
der Murkser
Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Vor einiger Zeit konnte ich mal Feys Gelbe Zwetschge genießen - ich fand die fantastisch, nicht so wässerig wie manche Pflaumen, sehr süß und aromatisch, aber nicht hausbacken-zwetschig. Wobei ich Hauszwetschgen sehr schätze für ihre Zwecke, die gelben aber um des Gaumenkitzels willen. Mit den geschmacksvergleichen ist das ja immer so eine Sache, wenn ich von "einem Hauch Kokosaroma" schreibe, mag jemand anders schärfstens protestieren. Die besitzerin des BAumes zog die Gelben Zwetschgen sogar den Aprikosen vor. Sehr intensiv im Aroma und sehr süß - vllt. kann man sich darauf einigen?Landfrau
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Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Aus der Fruchtfarbe lässt sich keine Geschmacksrichtung ableiten. Im Gegenteil: Das, was als gelbe Zwetschgen verkauft wird ist unterschiedlicher wie die Welt der blauen Zwetschgen. Da gibt es Sorten wie Coes Rotgefleckte oder Thraco, die sich wenig von blauen Zwetschgen unterscheiden, vielleicht etwas milder. Gelbe Spillinge, die eher Richtung Mirabelle gehen. Feys gelbe Hauszwetschge hat auch Mirabelleneinschlag, die Meinungen gehen auseinander - manchen ist sie zu süsslich. Bekannt ist Tipala, eine Hohenheimer Züchtung, Kreuzung aus Tiroler Zuckerzwetsche und Opal. Wird mit "Nektarinenaroma" vermarktet. In der Schweiz scheinen gelbe Zwetschgen etwas häufiger verkauft zu werden. Sorten gibts einige. Gelbe Fellenberg, gelbe Elbetaler...geschmacklich zumeist wie blaue Zwetschgen beschrieben.Wie schmecken eigentlich gelbe Zwetschgen? Auch wie Renekloden oder mehr wie Zwetschgen?
Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
also ich kann mich an gelbe ganz aromatische reneclauden im garten meiner grosseltern erinnern - leider gibts die bäumchen nicht mehr! am ehesten erinnern mich die an oullins reneclaude....werde mir heuer so ein bäumchen beschaffen!!
- Waldfreund
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Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
Ich hab die Quillins Reneclaude. So toll ist die nicht im Geschmack. Eher wässerig. Da mag ich Mirabellen lieber. Gibt auch einen guten Schnaps. Die grüne Reineclauden werden an der Sonne auch gelb. Graf Althans ist auch super
Re:Reineclaudensorte zum Brennen gesucht
hi Brennkollege,es kommt ja darauf an, wo Du die Zw anbaust. Wennst nicht im typi-schen Steinobstgebiet liegst, dann plagst Dich so wie ich. Monilia,Gummifluß, Frostrisse, Vergreisung .... Alle 'SuperZW' waren über Jahre hinweg enttäuschend. Ich bin beiSPILLING + HAFERPFLAUME geblieben. Die vereinen alles was ich brau-che: Zucker bis 2o%, ertragreich, Aroma, robust. Ganz super sind auchdie 'HausZW', aber die kauf ich in der Steiermark.ZB Große grü REN + HonigPFL erreichen bis 28% Zu bei bestem Aroma,aber da is ja nie a g'scheite Ernte ............. prost !!, damax