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Garten und Hartz 4 (Gelesen 28070 mal)
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Garten und Hartz 4
In letzter Zeit häufen sich die Beiträge in den Medien über Hartz 4 Empfänger, die noch nicht mal genügend Geld haben um sich mit Essen versorgen zu können.Bei solchen Meldungen denke ich manchmal, was würde ich tun wenn ich in dieser Situation wäre.Klare Sache. Als Gartenliebhaberin würde man sich verstärkt mit dem Eigenanbau beschäftigen.Auf dem Land sicher kein Problem. Leerstehende Gärten gibt es genug die man ohne was zu zahlen bewirtschaften kann.Wie ist das jetzt in der Großstadt. Sind die Schrebergärten in der Pacht so hoch, dass sich das ein Hartz4 Empfänger nicht leisten kann?Muss er den Garten beim Amt angeben, oder würde er da gegebenenfalls einen Zuschuss bekommen?Und, lohnt es sich überhaupt von der Kosten-Nutzenrechnung. Oder fährt er beim Discounter billiger?Um evtl. Missverständnissen vorzubeugen, mir geht es jetzt nicht darum ob der Hartz 4 Beitrag anemessen ist oder nicht.
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)
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- Wiesentheo
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Re:Garten und Hartz 4
ein gutes Thema,Erstmal,angeben werden braucht ein Pachtgarten nicht.Zuschuß gibt es auch nicht.Zweitmal,könnte sich so ein Pachtgarten über das Jahr rechnen.Drittmal,es gibt viele leere Gärten,aber in den meisten Fällen muß Pacht gezahlt werden,damit die Kosten gedeckt werden.Dann fehlt noch bischen,oder bischen mehr der Wille zu so einen Garten.(Garten macht ja Arbeit).Ich möchte da keinen angreifen,aber die Erfahrung zeigt das.Discaunt ist da bequemer.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Garten und Hartz 4
Wiesentheo, es geht jetzt nicht darum was bequemer ist. Gibt ja auch rührige Hartz 4ler.Die Frage ansich ist, ob man es sich 1. in dieser Situationleisten kann und2. ob es finanziell eine Entlastung ist.Unabhängig jetzt mal von der Arbeit.
LG Margrit
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Re:Garten und Hartz 4
Ich glaube nicht, dass man dazu allgemein gültige Aussagen machen kann. Zeit ist nicht alles - mancherorts dürften allein die erforderlichen Fahrkosten größer sein, als die mögliche finanzielle Entlastung.Die Frage ansich ist, ob man es sich 1. in dieser Situationleisten kann und2. ob es finanziell eine Entlastung ist.
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
Re:Garten und Hartz 4
Vermutlich wird die finanzielle Entlastung nur dann gegeben sein, wenn zwei Faktoren zusammentreffen:1) Kompost als Ersatz für den zu kaufenden Dünger ist ausreichend vorhanden2) Ausreichend mit Regenwasser befüllte Wassertonnen können den Wasserbedarf aus dem Wasserhahn decken.Die niedrigen Kosten für die Saat werden sonst von den zusätzlichen Kosten für Dünger und Wasser aufgezehrt. In solchen Fällen ist nämlich ein 45-Cent Radieschen-Bund im Discounter billiger, als wenn man für rund 1 Euro Saat für 3-4 lfd. Meter kauft und zusätzlich Dünger und Wasser bezahlen muss.Ein Hartz4-Empfänger hat meiner Meinung nach nur dann eine Chance, billiger Obst und Gemüse zu produzieren als die Discount-Märkte, wenn er stetig auf Regenwasser und Kompost zurückgreifen kann. Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass die erforderlichen Gartengeräte zur Bodenbearbeitung und Ernte bereits vorhanden sind, andernfalls verschlechtern diese Kosten die Vergleichsrechnung zuungunsten des Hartz4-Empfängers erheblich.Wiesentheo, es geht jetzt nicht darum was bequemer ist. Gibt ja auch rührige Hartz 4ler.Die Frage ansich ist, ob man es sich 1. in dieser Situationleisten kann und2. ob es finanziell eine Entlastung ist.Unabhängig jetzt mal von der Arbeit.
- Christina
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Re:Garten und Hartz 4
Selbst habe ich keine Erfahrung mit Harz 4 (GsD) aber ich denke schon, daß sich das rechnet:als fast Selbsversorgerin brauch ich von Juni- November kein Gemüse u. Obst zu kaufen. Wenn es die Sommerfrüchte gibt, werden Kirschen, Erdebeeren, Himbeeren usw gegessen, ich kaufe in dieser Zeit noch nicht mal Bananen, geschweige denn Äpfel, davon gibts ab Ende August wieder genug.Wenn mein Gemüseland noch größer wäre, dann könnte ich noch mehr einfrieren und wäre zumindest mit Gemüse das ganze Jahr versorgt. Die Äpfel reichen leider nicht jedes Jahr bis März.Ganz außer Frage steht die vieeel bessere Qualität!
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
- Wiesentheo
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Re:Garten und Hartz 4
Ja.Natürlich,wenn man Fahrkosten hat,die unerschwinglich sind dann nein.Aber ohne große Fahrkosten deckt sich das und so.Rechnen wir:Angenommen 100 Pacht.das sind im Monat etwa 9 Euro.weiter.Obst(Apfel.wenn man welche im Harten hat)reicht es und man spart für das verseuchte gutaussehende Zeug,weas an die 2 Euro kostet.Kartoffeln...Was ist der Preis derzeit?Ich weiß es nicht,denn ich hab jahre keine gekauft.Rechnet sich auf jeden Fall.Zwiebeln (500 Gr an die 1 Euro.Im Garten können die nicht so gemalt aussehen,wie im Discaunt,aber man hat reichlich.Tomaten noch.Was kosten die im Sommer trotz der Schwemme im Garten.Also Einsparung auf der ganzen Linie,wenn man bedenkt,dass der Samen nicht groß teuer ist.So geht das weiter und ich will Mal sagen es lohnt sich.Dann ist ja auch noch der Erholungseffekt an so einem Kleingarten.Es soll ja auch nicht so in Arbeit ausarten.FrankDie Frage ansich ist, ob man es sich 1. in dieser Situationleisten kann und2. ob es finanziell eine Entlastung ist.
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- Christina
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Re:Garten und Hartz 4
Das vorhanden sein dieser Dinge setzte ich vorraus. Mein einzig zugekaufter Dünger ist Hornmehl und Steinmehl. Aus eigenem Interresse habe ich mal meine Gemüsesamenkosten für ein Jahr notiert: ca 80 € waren das.Die hole ich mehrfach wieder aus meinem Garten raus.Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass die erforderlichen Gartengeräte zur Bodenbearbeitung und Ernte bereits vorhanden sind, andernfalls verschlechtern diese Kosten die Vergleichsrechnung zuungunsten des Hartz4-Empfängers erheblich.
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- Wiesentheo
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Re:Garten und Hartz 4
Aurikel war schneller
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- Wiesentheo
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Re:Garten und Hartz 4
Auch wenn das nicht vorhanden ist,kann man sich das im Laufe der Zeit kaufen.Es muß ja nicht Gardenaschund sein.Einfachert Spaten für rund 10 Euro tuta auch,oder so.Für den Anfang kann man sich ja was leihen.
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Re:Garten und Hartz 4
Gartengeräte sind halt teuer, und wenn ein Hartz4-Empfänger diese erst kaufen muss, amortisieren sich die Kosten für Spaten, Grabegabel, Rechen, Hacke, Kompost-Silo, Wassertonnen, etc. erst in mehreren Jahren. Bis dahin hat er vielleicht einen neuen Job.Gießt Du mit Regenwasser oder wie bewässerst Du?Ich habe eine Regenzisterne, nehme also kein Leitungswasser. Ist Dein Garten am Haus oder mußt Du gezielt mit dem Auto (Sprit!) dorthin fahren?Das vorhanden sein dieser Dinge setzte ich vorraus. Mein einzig zugekaufter Dünger ist Hornmehl und Steinmehl. Aus eigenem Interresse habe ich mal meine Gemüsesamenkosten für ein Jahr notiert: ca 80 € waren das.Die hole ich mehrfach wieder aus meinem Garten raus.Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass die erforderlichen Gartengeräte zur Bodenbearbeitung und Ernte bereits vorhanden sind, andernfalls verschlechtern diese Kosten die Vergleichsrechnung zuungunsten des Hartz4-Empfängers erheblich.
Re:Garten und Hartz 4
es gibt übrigens vor dem anbau und der ernte noch ein paar ausgaben zu tätigen, die erstmal das budget belasten: lauben- und gartenpflanzenabstand z.b. - und das kann dann mit mehreren tausend euro schon ziemlich teuer werden! mancherorts gibt es auch noch zusätzlich zur pacht umlagen für stromanschluss o.ä. und vielleicht gibt es nicht überall die möglichkeit, die jahresrechnung per monatsrate (im voraus ansparend) zu zahlen - bei zahlung auf einen schlag können auch drei-, vierhundert euro zuviel sein...
Re:Garten und Hartz 4
Mit einem Spaten alleine ist es meistens nicht getan Nicht jeder Boden ist butterweich und krümmelig. Auch nicht in Schrebergärten oder gepachteten Gärten. Manchmal muss man sich auch schwereres Gerät besorgen, oder sogar Sand kaufen oder Kalk wenn der Boden für Obst und Gemüse zu sauer (PH-Wert zu niedrig) ist. , oder eine Spitzhacke, wenn der Boden zu schwer ist oder zu viele Steine hat. Man kann also nicht pauschalisieren und behaupten, das würde sich sofort rechnen. Wie biotekt weiter oben schrieb, müßten eventuell auch noch Fahrtkosten zum Garten hinzugerechnet werden - zusätzlich zu den Pachtkosten. Es spielen viel zu viele individuelle Faktoren eine nicht unwesentliche Rolle, so dass man auf die Eingangsfrage keine pauschale Antwort geben kann, finde ich.Auch wenn das nicht vorhanden ist,kann man sich das im Laufe der Zeit kaufen.Es muß ja nicht Gardenaschund sein.Einfachert Spaten für rund 10 Euro tuta auch,oder so.Für den Anfang kann man sich ja was leihen.
- Christina
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Re:Garten und Hartz 4
Ich gieße mit Regenwasser, viele Tonnen stehen hier rum. Der Garten ist am Haus. wenn er das nicht wäre, würde ich mit dem Rad hinfahren. Ich fahre jeden Tag 10 km zur Arbeit mit dem Rad, da wäre das auch noch drin.Gießt Du mit Regenwasser oder wie bewässerst Du?Ich habe eine Regenzisterne, nehme also kein Leitungswasser. Ist Dein Garten am Haus oder mußt Du gezielt mit dem Auto (Sprit!) dorthin fahren?
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Re:Garten und Hartz 4
Eben!es gibt übrigens vor dem anbau und der ernte noch ein paar ausgaben zu tätigen, die erstmal das budget belasten: lauben- und gartenpflanzenabstand z.b. - und das kann dann mit mehreren tausend euro schon ziemlich teuer werden! mancherorts gibt es auch noch zusätzlich zur pacht umlagen für stromanschluss o.ä. und vielleicht gibt es nicht überall die möglichkeit, die jahresrechnung per monatsrate (im voraus ansparend) zu zahlen - bei zahlung auf einen schlag können auch drei-, vierhundert euro zuviel sein...